Interview im Schulblatt Nr. 16/23 des Aargauischen Lehrerinnen- und Lehrerverbands alv
Wo sehen Sie die grössten Herausforderungen in der Bildung?
Die Belastung der Lehrpersonen ist durch den gravierenden Lehr- und Fachpersonenmangel und die oft unzureichenden Ressourcen für die Umsetzung der integrativen Schule stark angestiegen. Das Konzept der integrativen Schule ist richtig. Damit es erfolgreich umgesetzt werden kann, braucht es aber mehr Ressourcen: kleinere Klassen und genügend spezifisch ausgebildete Lehrpersonen.
Welche Bildungsthemen würden Sie bei Wahl als Ständerätin bzw. bei Ihrer Wiederwahl als Nationalrätin aufs Tapet bringen?
Für die Bildungspolitik sind hauptsächlich die Kantone verantwortlich. Trotzdem: Der Bund muss die Kantone in die Pflicht nehmen, für gute Arbeitsbedingungen und eine hohe Bildungsqualität zu sorgen. Um den Lehrpersonenmangel zu bekämpfen, braucht es eine mit den Kantonen koordinierte nationale Kampagne. Die Nichtassoziierung der Schweiz am europäischen Forschungsprogramm Horizon hat grosse negative Auswirkungen auf den Hochschul- und Forschungsstandort Schweiz. Es braucht schnell ein Abkommen mit der EU. Weiter ist die Stärkung des dualen Bildungssystems von zentraler Bedeutung. Denn die Fachkräfte fehlen leider in fast allen Branchen. Die Bildung für Nachhaltige Entwicklung muss gestärkt werden. Es braucht einen nationalen Aktionsplan, um die Ziele der Agenda 2030 auch im Bildungsbereich zu erreichen.
«Ich setze mich für die Bildung ein, weil …
sie das Fundament ist, damit alle Menschen, unabhängig von sozialer Herkunft, Abstammung oder Geschlecht die optimalen Entwicklungsmöglichkeiten haben und ihre Potenziale entfalten können.»